Grenzvorplatz Bad Muskau

Grenzvorplatz Bad Muskau

Grenzvorplatz Bad Muskau

 
100%

Fertigstellung

Die Pücklersche Gestaltungsabsicht, die Stadt vollkommen mit dem Park zu umschließen wird herausgearbeitet. Daneben wird der neugestaltete Grenzvorplatz der Stadt zugeordnet.

Der Idee einer kompletten Ausblendung der Stadt durch abschirmende Vegetation wird Rechnung getragen. Der Neißedamm als Bestandteil der Parklandschaft und Verbindung des Schlossparks mit dem Badepark wird wieder eindeutig visuell erlebbar und funktional verbessert. Die neue Platzgestaltung mit ihrem auf die städtebauliche Situation reagierenden und angepassten Verkehrsraum vermag die Verbindung zwischen den Parkteilen zu integrieren.

Die Ergänzung des Neißetores, die Betonung des Brückenkopfes mit den gefassten Brüstungen und die Komplettierung des Grünzuges entlang des Neißeufers definieren die Zugangssituation zum Schlosspark eindeutig.

Die räumliche Ausformulierung des Hauptzuganges stützt sich auf den von Pückler und Persius formulierten Vorstellungen, dass dem Brückenkopf mit Parkein- und Ausgang eine Sonderfunktion innerhalb des Grünzuges des Neißedammes zukommt.

Der zur Stadt zugewandte Bereich des ehemaligen Grenzplatzes wird in Form eines Hybriden zwischen Platz und Garten neu definiert.

Unter Einbeziehung der historischen Situation von 1919 entwickelt sich ein mit Naturstein belegter Platzbereich, der sämtliche notwendigen Erschließungsfunktionen (Zu- / Ausfahrten, Taxistand, etc.) übernimmt und zudem Raum für Veranstaltungen schafft.

Zwischen der Görlitzer Straße und der Grenzbrücke wird ein verkehrsberuhigter Bereich (Shared Space-Prinzip) angelegt, welcher die Anforderungen aller Nutzer ebenbürtig behandelt.

Durch unterschiedliche Materialitäten und architektonische Gestaltung, wird die Zonierung für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer hervorgehoben, auf Borde wird hingegen verzichtet. Somit ergibt sich eine ebene, barrierefreie Platzfläche, welche sich lediglich zur asphaltierten Fahrbahn der Görlitzer Straße mittels Hochborde deutlich abgrenzt.

Der Straßenbord wird im Bereich der Aufpflasterung zum verkehrsberuhigten Bereich auf 3 cm abgesenkt. Innerhalb der Platzfläche bilden Pflasterrinnen eine subtile Fahrbahnbegrenzung und dienen gleichzeitig der Platzentwässerung.

Der Wechsel zwischen Natursteinkleinsteinpflasterungen unterschiedlicher Farbigkeit, Struktur und Größe, unterstützt die Wahrnehmung der Fahrbahn. Querstreifen im Belag sowie Aufpflasterungen vor der Einmündung in die Görlitzer Straße und nach der Neißebrücke führen zur Zurücknahme der Geschwindigkeit.

Realisierungswettbewerb
Fläche: 8.061 m²
ARGE mit r+b, Dresden

Auftraggeber: Stadt Bad Muskau
Leistungsphasen: 3 bis 8 nach HOAI
Bauzeitraum: geplant ab 2015
Bausumme: ca. 1,30 Mio. € netto

Grenzvorplatz Bad Muskau

26.06.2015